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Zielsetzung


Forschungsziel

Das Ziel des Forschungsvorhabens besteht in der Konzeption und Entwicklung einer Methodik, technologisches Einsatzwissen von Betriebsmitteln als Regeln und Algorithmen in einer Notation derart zu formulieren, dass es den beschreibenden Betriebsmitteldaten zugeordnet werden und die Auswahl von Betriebsmitteln/ Werkzeugen unter Nutzung der hinterlegten Regeln erfolgen kann. Mit diesem Ansatz soll einerseits aktuelles Wissen über die Einsatzfähigkeit von Werkzeugen durch den Anwender mit einfachen und transparenten Techniken hinterlegt und andererseits die Auswahl so unterstützt werden, dass dem Planer für eine definierte Bearbeitungssituation geeignete Werkzeuge durch Abrufen des hinterlegten Wissens angeboten werden.



Das Werkzeug soll zum Träger des Technologiewissens werden und durch direkten Abgleich mit dem Feature die Bearbeitung festlegen. Daher liegt der Schwerpunkt der Projektarbeit auf der Gestaltung dieser neuen Komponente. Die Ermittlung der Werkzeuge soll mit dem geplanten Ansatz durch ein neues werkzeugtypbezogenes Beschreibungsmodell verbessert werden, das neben den eigentlichen Werkzeugeigenschaften (charakteristische Merkmale) auch Werkzeugfähigkeiten (technologisches Wissen zum Einsatz der Werkzeuge) abbilden kann. (1) Grundannahme ist, dass ein semantisches Netz zwischen der Erstellung eines NC-Programms, der Festlegung der Bearbeitungsstrategien der zu fertigenden Bearbeitungsstellen, der daraus abzuleitenden Werkzeugauswahl und dem Beschreibungsmodell der Werkzeuge besteht.

  1. Erarbeitung eines Konzeptes zur planerischen Einbindung einer werkzeugbasierten Datenbank in die Technologieplanung.

  2. Entwicklung einer Beschreibungsmethodik für Betriebsmittel, die verfahrensneutral je Werkzeugausprägung angewendet werden kann.

  3. Entwicklung einer Objekttechnik, die es erlaubt, die Technologiedatenbank mit Eingangsparametern anzufragen und automatisch Vorschläge über geeignete Werkzeuge zu erhalten.

  4. Entwicklung einer Zuordnungsmethodik, um geometrisch bestimmten Feature geeignete Werkzeuge derart zuzuordnen, dass eine optimale Bearbeitung ermöglicht wird.

  5. Aufzeigen einer Demonstrationslösung am Beispiel von kombinierten Werkzeugeinsätzen über die Verfahren der Zerspantechnik.



Die Ablage des Einsatzwissens, die Formulierung der Regeln und der Abruf sollen über ein objektorientiertes Datenbanksystem (OODB) unterstützt werden und darüber hinaus mit einem bestehenden Toolmanagementsystem und/ oder CAM-System koppelbar sein, um Synergien bestehender Lösungen einzubinden. Weiterhin setzt der An-satz auf den Erfahrungen und den Systematisierungen der Featuretechnologie auf.

Denn nur über typisierte Bearbeitungssituationen lassen sich eine gezielte Abfrage des Werkzeugwissens und eine Abbildung (Mapping) auf die Bearbeitungssituation erreichen.

Aufbauend auf einer Analyse der expliziten Anforderungen an das Gesamtkonzept wird das grundsätzliche Vorgehen bei einer werkzeugbasierten Technologieplanung entwickelt. Bisher übliche Abläufe werden vor dem Hintergrund der Zielsetzung des Projekts in Frage gestellt. Trotzdem ist der Anspruch nicht eine vollkommen neue CAM-Landschaft. Er soll vielmehr darin bestehen, auch weiterhin auf alte Systeme und deren Grundfunktionalitäten zurückgreifen zu können. Eine wesentliche Veränderung zu bisherigen Ansätzen liegt in der Bedeutung des Werkzeuges für die NC-Planung.

Das Werkzeugbeschreibungsmodell besteht aus Regeln und Methoden (2), die vom Planer oder in Zukunft auch vom Werkzeuglieferanten in einer Technologiedatenbank (objektorientierte Werkzeugdatenbank; OOWZ-DB) (3) abgelegt werden und praxisnahe Einsatzbedingungen über alle einsetzbaren Werkzeugtypen beschreiben. Die Nutzung der hinterlegten Regeln erfolgt durch eine Auswahl und einen Mapping-Prozess zwischen Featuredefinitionen über die CAM-Systeme (4). Hierbei liegt die Herausforderung darin, über eine entsprechende Gestaltung der Schnittstelle einen Abgleich zwischen Feature und Technologiedatenbank zu realisieren, um das geeignete Werkzeug in der Datenbank zu identifizieren. Das Technologiewissen über die Werkzeuge stammt einerseits aus dem Erfahrungsvorrat der Planer (Know-how, Tabellenwerke) oder von Zerspanberatern der Werkzeughersteller, die Ihr Wissen mit dem Kunden abstimmen.
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